Erna von Watzdorf
Sie wurde als Tochter eines sächsischen Offiziers in Dresden geboren und studierte Kunstgeschichte, Geschichte sowie Archäologie. 1923 promovierte sie an der Universität Marburg. 1921 war Erna von Watzdorf für einige Monate im Kupferstich-Kabinett und 1925 in der Gemäldegalerie tätig. Der damalige Direktor des Grünen Gewölbes und des Historischen Museums, Erich Hänel (1875–1940), holte sie als (freiwillige) wissenschaftliche Hilfsarbeiterin 1928 an das Grüne Gewölbe. Seit 1929 war sie auch für das Historische Museum tätig, doch erst 1937 erhielt sie für ihre wissenschaftliche Arbeit ein geringes Entgelt. Als Assistentin Hänels war sie u. a. an den Vorbereitungen mehrerer Ausstellungen beteiligt. Im Grünen Gewölbe erforschte sie die historischen Schmuckbestände. Die Rettung der alten Inventare des Grünen Gewölbes vor der Zerstörung des Residenzschlosses im Februar 1945 war ihrer Eigeninitiative zu verdanken. Ende 1945 wurde die versierte Kunsthistorikerin zur Kustodin und zur Leiterin der beiden Sammlungen sowie des Münzkabinetts berufen. Obwohl sie kein NSDAP-Mitglied war, erfolgte im Juli 1946 ihre fristlose Entlassung. 1962 erschien ihr Hauptwerk, eine zweibändige Dinglinger-Monografie. Mitte der 1960er Jahre siedelte Erna von Watzdorf in die BRD über, wo sie 1976 in Kassel starb.