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Als Schatzkammermuseum von Weltrang ist das Grüne Gewölbe seit fast 300 Jahren öffentlich zugänglich: ein barockes Gesamtkunstwerk und in seiner Dramaturgie einzigartig inszeniertes `Feenreich` voller Wunder.
Als Schatzkammermuseum von Weltrang ist das Grüne Gewölbe seit fast 300 Jahren öffentlich zugänglich: ein barockes Gesamtkunstwerk und in seiner Dramaturgie einzigartig inszeniertes `Feenreich` voller Wunder.
Gold, Bergkristalle und Diamanten funkeln um die Wette in dieser Schatzkammer August des Starken, die der sächsische Kurfürst und Herzog wie spätere polnische König zwischen 1723 und 1729 anlegen ließ - schon damals mit dem Ziel, seine wertvollsten Pretiosen und Kostbarkeiten der Schatzkunst der Öffentlichkeit zu präsentieren. Heute verbindet sich im Grünen Gewölbe alt und neu: Während das Historische Grüne Gewölbe im Erdgeschoss des Residenzschlosses das Eintauchen in die authentisch wiederhergestellten Räume der Schatzkammer ermöglicht, zeigt das Neue Grüne Gewölbe, eine Etage weiter oben, die ganz besonderen Einzelstücke - beeindruckend ausgeleuchtet hinter Glas.
Kein geringerer als Matthäus Daniel Pöppelmann, der Architekt des Zwingers, war einst damit beauftragt worden, die Vision eines barocken Gesamtkunstwerks umzusetzen. Im Grünen Gewölbe präsentierte August der Starke den gesamten Bestand seiner Schatzkammer in einer dramaturgisch abgestimmten Folge von acht Räumen. Kein Gast sollte diese verlassen, ohne davon überzeugt zu sein, einen außerordentlich reichen und mächtigen Herrscher vor sich zu haben. Am 13. Februar 1945 wurde das Residenzschloss bei den Bombenangriffen auf Dresden schwer zerstört - doch das Grüne Gewölbe blieb größenteils erhalten, nur drei der Räume fielen dem Brand zum Opfer. Die wertvollen Exponate waren zu diesem Zeitpunkt bereits auf die Festung Königstein ausgelagert und blieben so unbeschadet.
Nach den Zweiten Weltkrieg wurden die Stücke von der Roten Armee als Kriegsbeute in die Sowjetunion abtransportiert. Nach der Rückgabe im Jahr 1958 gewann die Schatzkammer schon zu DDR-Zeiten eine bis dahin nie erreichte Popularität und das, obwohl im Vergleich zu heute seit 1974 nur knapp die Hälfte der Sammlung im Albertinum ausgestellt werden konnten. Erst 2001 konnte mit der Restaurierung und Rekonstruktion der Originalräume des Grünen Gewölbes im Schloss begonnen werden - eine gewaltige Herausforderung für Architekten, Denkmalpfleger, Restauratoren, Kunsthistoriker und die beteiligten Gewerke.
2004 konnte das Neue Grüne Gewölbe und 2006 schließlich das Historische Grüne Gewölbe wiedereröffnet werden, die bis heute einen ungebrochenen Besucherandrang verzeichnen. Gemeinsam stehen die beiden Ausstellungsbereiche für eine der ältesten und besterhaltenen Schatzkammern Europas.