Jean-Louis Sponsel
Der gebürtige hessische Kaufmannssohn (*1858 in Hanau, + 1930 in Dresden) studierte Kunstgeschichte und Archäologie und wurde 1887 an der Universität Leipzig promoviert. Im April 1888 trat er in den Dienst der Königlichen Sammlungen Dresden ein. Diesem Museumsverbund blieb er bis zu seiner Pensionierung 1923 verbunden. Die ersten zwanzig Jahre arbeitete Sponsel im Kupferstich-Kabinett, von 1905–1908 als dessen Direktor. Im April 1908 wurde er zum Direktor des Grünen Gewölbes, des Münzkabinetts sowie des Historischen Museums berufen. Die wissenschaftliche Aufarbeitung der Sammlungen sowie die Einführung systematisch ausgeführter konservatorischer Maßnahmen am Objektbestand gehören zu den Verdiensten Sponsels. Sein Sammlungsführer von 1915 sowie das vierbändige Tafelwerk „Das Grüne Gewölbe zu Dresden“ liefern bis heute grundlegendes Material für die Forschung. Neben seiner musealen Tätigkeit war Jean Louis Sponsel Vortragsreisender, Dozent an der Technischen Hochschule Dresden und Autor vieler Publikationen, überwiegend zur sächsischen Kunst- und Architekturgeschichte.