Zu sehen ist eine Skulptur des Künstlers Richard Artschwager, die einer Transportkiste zum Verwechseln ähnlich sieht. Die form besteht aus zwei Korpussen, die flügelartig mit einer Brücke verbunden sind und in dieser doch ungewöhnlichen Form jenen Gegenstand evozieren, die sie vermeintlich verbirgt.
© Sammlung Hoffmann Berlin; VG Bild-Kunst, Bonn 2025; Foto: Herbert Boswank

Richard Artschwager und die reisenden Pretiosen

Blickwechsel: Schenkung Sammlung Hoffmann / Neues Grünes Gewölbe

Richard Artschwagers Skulptur, die aus Latten und Brettern fein gezimmert ist, erinnert an eine Transportkiste für Kunstwerke. Im Ausstellungsraum liegt eine gewisse Unsicherheit in der Luft. Handelt es sich um ein Kunstwerk oder eher um dessen Verpackung? Die klare äußere Form von Crate #12 steht im Kontrast zu ihrer offenen Bedeutung. Artschwager hat diesen Moment der Verwirrung bewusst herbeigeführt.

  • Laufzeit 17.09.2025—04.01.2026
  • Öffnungszeiten täglich 10—17 Uhr, Dienstag geschlossen Freitag 10—19 Uhr
  • Eintrittspreise regulär 16 €, ermäßigt 12 €, unter 17 frei, ab 10 Pers. 14,50 €

Richard Artschwagers Skulptur,

Als gelernter Tischler, der in den 1960er-Jahren zur Bildhauerei wechselte, legt er die historisch gewachsene Grenze zwischen angewandter und bildender Kunst offen. Seine Werke verbinden Minimalismus und Pop Art. Die Skulpturen seiner Crates-Serie, die ganz unterschiedliche, manchmal rätselhafte Formen haben, schwanken ebenfalls zwischen abstrakter Form und ihrer gegenständlichen Interpretation, zwischen Funktionalität und ihrer Verneinung. Artschwager will die Besuchenden verwirren und sie mit ihren eigenen Annahmen konfrontieren. Dabei bleibt er stets ironisch distanziert und spielt mit Erwartungen: Was ist hier Kunst?

Zu sehen ist eine Skulptur des Künstlers Richard Artschwager, die einer Transportkiste zum Verwechseln ähnlich sieht. Die form besteht aus zwei Korpussen, die flügelartig mit einer Brücke verbunden sind und in dieser doch ungewöhnlichen Form jenen Gegenstand evozieren, die sie vermeintlich verbirgt.
© Sammlung Hoffmann Berlin; VG Bild-Kunst, Bonn 2025; Foto: Herbert Boswank
Richard Artschwager, Crate #12, 1994

Diese Frage stellen heute auch die historischen Etuis,

Diese Frage stellen heute auch die historischen Etuis, die in den benachbarten Vitrinen ausgestellt sind. Diese kunstvoll gearbeiteten Behältnisse dienten dem sicheren Transport von kostbarsten Pretiosen wie Goldschmiedearbeiten, Bergkristallgefäßen oder filigranen Elfenbeinfiguren. August der Starke (1670–1733) residierte als Kurfürst von Sachsen und König von Polen sowohl in Dresden als auch in Warschau. Teile seiner Schatzkunstsammlung begleiteten ihn auf den Reisen zwischen den Städten – nicht zuletzt, um an beiden Höfen Glanz und Macht demonstrieren zu können. Die passgenau für den Transport gefertigten Etuis besitzen einen hölzernen Kern, der mit feinem Leder überzogen und oftmals mit goldenen Prägungen veredelt wurde.

Zu sehen ist ein lederbezogenes Etui, das in seiner Form einer Hand ähnelt und als Transporthülle der Pretiose einer Prunkkanne in Schiffsform fungierte und das kürfürstlich-königliche Haus auf seinen Reisen an den Königshof nach Warschau begleitete.
© Grünes Gewölbe, Staatliche Kunstsammlungen Dresden; Foto: Jürgen Karpinski
Etui zu Prunkkanne in Schiffsform, Dresden, ca. 1715

Das als Dialogpartner zur Crate #12

Das als Dialogpartner zur Crate #12 von Artschwager auserwählte Etui, das an eine Hand oder einen Korallenzinken erinnert, wurde für die Prunkkanne in Schiffsform des Hofgoldschmieds Johann Melchior Dinglinger gefertigt.

Es wurde passgenau für diese Pretiose gefertigt und ruft so auf skurrile Weise ein Bild jenes Gegenstands hervor, den es barg. Einst Schutzhülle, ist es heute selbst Ausstellungsstück und wird für dessen Handwerkskunst bewundert.

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