goldene Schale mit zwei Bergmännerfiguren
© Bergbau- und Gotikmuseum Leogang, Foto: Susanne Bayer

Rotes Gold. Das Wunder von Herrengrund

Ohne den Bergbau sind die Schatz- und Kunstkammern der Frühen Neuzeit nicht denkbar, edle Metallen und Steine sind darin unverzichtbar. Für die Dresdner Kunstsammlungen bildeten die Bodenschätze des sächsisch-böhmischen Erzgebirges eine wesentliche Grundlage. Weiter östlich lieferte das heute slowakische Erzgebirge begehrte Rohstoffe. Erzeugnisse der Natur und menschliche Kunstfertigkeit kulminierten in Handsteinen aus bearbeiteten Metallen und Mineralien. Alchemisten, sprich Metallurgen, Chemiker und Gelehrte, beschäftigten sich mit der Frage, ob es möglich ist, Gold herzustellen.

  • Laufzeit 29.08.2025—25.01.2026
Öffnungszeiten

täglich 10—18 Uhr, Dienstag geschlossen

Im Kupferbergbau

Im Kupferbergbau von Herrengrund (slowakisch Špania Dolina) kam es vor über 400 Jahren zur Entdeckung eines Wunders: Den Bergleuten fiel auf, dass in Bergwässern hinterlassene Eisengegenstände sich nach einigen Wochen in Kupfer umwandelten. Gekonnt nutzten sie diese Entdeckung, um Zementkupfer herzustellen und Kunstgegenstände zu produzieren. 

Vergoldete Schalen, Tummler und Fassbecher aus Herrengrunder Kupfer bezeugten die geheimnisvolle Wandlung und dienten als repräsentative Andenken, Staatsgeschenke und Zeichen bergmännischen Stolzes. Die Fertigung von Handsteinen begann im 16. Jahrhundert im böhmischen Erzgebirge; im 18. Jahrhundert wurden im slowakischen Erzgebirge Handsteine als Tafelaufsätze geschaffen – kleinteilige Landschaften mit Szenen aus dem Bergbau.

Skulptur bestehend aus Naturstein und kleinen Bergleuten
© MAK Wien, Foto: Susanne Bayer
Handstein, Paul Kolbany (?), wohl Neusohl/Banská Bystrica, um 1750

Einige der schönsten

Einige der schönsten dieser Handsteine werden in der Ausstellung gezeigt, dazu eine große Auswahl unterschiedlicher Herrengrunder Gefäße, teils mit Inschriften, die auf ihren Entstehungsprozess verweisen: „Eisen war ich, Kupfer bin ich, Gold bedeckt mich.“ Als zeitgenössischer Kommentar macht der slowakische Bildhauer Štefan Papčo mit seiner Interpretation eines Handsteins auf die Fragilität der Natur und ihre Ausbeutung aufmerksam. 

goldene Schale mit zwei Bergmännerfiguren
© Bergbau- und Gotikmuseum Leogang, Foto: Susanne Bayer
Henkelschale, Herrengrund/Špania Dolina, frühes 18. Jahrhundert

Die Ausstellung

Die Ausstellung entsteht in Kooperation mit dem Bergbau- und Gotikmuseum Leogang und der Slowakischen Nationalgalerie Bratislava.

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